Die berühmtesten Fälle von Funktionärsabsetzungen durch die Castro


 AFP Havanna

 Carlos Lage und Felipe Pérez Roque, die von allen Posten in der Regierung und der Kommunistischen Partei Kubas zurücktraten, sind zwei der Funktionäre der höchsten Hierarchie, die in der Geschichte der kubanischen Revolution abgesetzt wurden. Nachfolgend werden die berühmtesten  Fälle genannt:

 – Luis Orlando Domínguez, ‚Landy‘ (1945): Charismatischer Jungendführer, der den so genannten Unterstützungsstab Fidel Castros leitete. Er war Präsident des Instituts für Zivile Luftfahrt als er festgenommen und 1987 wegen Veruntreuung zu 20 Jahren verurteilt wurde. Einige Jahren später wurde er entlassen. Er lebt in Havanna.

 – Arnaldo Ochoa (1930-1989): Einer der wichtigsten Armee-Generäl mit Einsätzen in Nicaragua, Angola und Äthiopien. Er war Nationalheld Kubas und Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas (PCC). Er wurde degradiert, wegen Drogenhandel verurteilt und am 13. Juli 1989 zusammen mit weiteren Militärangehörigen erschossen.

 – Diocles Torralba: Vizepräsident des Ministerrates und Transportminister wurde im Juni 1989 abgesetzt, einen Monat später verurteilt zu 20 Jahren Gefängnis wegen Veruntreuung und Autoritäts- und  Ressourcenmissbrauch. Nach seiner frühzeitigen Entlassung lebt er in Havanna. 

 – José Abrantes (1936-1991): General, 30 Jahre Chef der Leibwache Castros, Innenminister und Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Kubas wurde wegen Laschheit im Fall Ochoa, Autoritäts- und Ressourcenmissbrauch sowie Nachlässigkeit im Dienst, zu 20 Jahren Gefängnis wegen Bestechung verurteilt. Er starb im Gefängnis nach einem Herzinfarkt.  

 – Carlos Aldana (1942): Ideologe, Leiter der Internationalen Beziehungen der PCC. Er stieg zum dritten Mann in Kuba auf. Er wurde im Oktober 1992 wegen „Mängel und schweren Fehlern“ abgesetzt. Er verbleibt in Kuba in unwichtigeren Tätigkeiten. 

 – Roberto Robaina, „Robertico“ (1956):   Charismatischer Jungendführer, der im Jahr 1993 zum Kanzler ernannt wurde. Er war Mitglied des Politbüros als er 1999, wegen „Untreue zu Fidel Castro“ abgesetzt und drei Jahre später wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Danach arbeitete er als Funktionär in einem Park in Havanna. Heute malt er.

 – Juan Carlos Robinson (1956): Mitglied des Politbüros und erster Sekretär der PCC in Santiago de Cuba, wurde im April 2006, wegen „Indiskretionen und ideologischer Schwäche“  abgesetzt. Zwei Monate später wurde er zu 12 Jahren Haft wegen Vetternwirtschaft verurteilt.

 – Luis Ignacio Gómez (1943): Mitglied des Zentralkomitees der PCC und Erziehungsminister während beinahe 18 Jahren, wurde im April 2008 abgesetzt. In einem seiner Artikel klagte Castro ihn wegen Verlust an „Energie und revolutionärem Bewusstsein“ an und „dass er in einer Dekade mehr als 70 Mal ins Ausland geflogen sei“ unter dem  Vorwand der internationale Kooperation.