Rezension

Leonardo Padura Fuentes: Como polvo en el viento

Barcelona: Tusquets Editores 2020 669 p. (Colección Andanzas)

Leonardo Padura Fuentes (geb. Havanna 1955) ist wohl international der bekannteste gegenwärtige kubanische Autor.  Noch seinen mehrfach prämierten Krimis veröffentlichte er medienadäquate Romane und fand bei Tusquets Editores (Barcelona) seinen Hausverlag. Als er die Frankfurter Buchmesse noch besuchte und durch das Instituto Cervantes wanderte, erschienen im Züricher Unionsverlag  eine deutschen Übersetzungen: Labyrinth der Maske,

Das Meer der Illusion, Ein perfektes Leben (2003), Handel der Gefühle (2004), Der Mann, der Hunde liebte (2011) u.a.

Der vorliegende Roman spielt in den Oststaaten der USA, in Lateinamerika, Spanien und vor allem in Havanna. Padura Fuentes kennt sich gut im Ambiente aus.   Er schildert, vor allem in den krisenhaften  Jahren 1998 bis 2016 das Leben vieler Kubaner voller Sehnsucht nach dem Ausland.  Einige Dialoge wecken durch ihre Kubanismen, die umgekehrte Sehnsucht vieler Touristen nach einem „sozialistischen“ Cuba.

Das Buch ist Erinnerung und Leiden für viele zugleich. Aber es schwingt für die Personen des „Clan“ auch viel Hoffnung für eine Zukunft und friedliches Zusammenleben mit. Ein Personenregister wäre für die Lektüre hilfreich gewesen.

Martin Franzbach